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Meine Lieben Leser,

heute haben wir schon den 03.12.2018. Ist es für euch  auch erschreckend schnell Dezember geworden? Ich habe das Gefühl das ich noch soviel bis Weihnachten erledigen muss.

Nun gut, hier haben wir unsere Lieblingsszene mit Hayet für euch mal auf geschrieben.

Tanja: 

  • Ich öffne die Augen und bin geblendet von Sonnenlicht. Schnell schirme sie mit einer Hand ab und richte mich auf. Wildblumen, soweit das Auge reicht. Wie bin ich hierhergekommen? Ich stehe auf und staune über das rote Sommerkleid, welches ich trage. Es hat dünne Trägerchen und einen knielangen Rock, und ich kenne es nicht. Verwirrt schaue ich mich um, doch um mich herum ist wirklich nichts als diese Blumenwiese und flaches Land. Weit und breit sind keine Häuser zu sehen. Wo bin ich? Und wie komme ich hier wieder weg? Mein Herz beginnt unwillkürlich schneller zu schlagen, als mir bewusst wird, dass ich in einer Falle sitze. Einer wunderschönen zwar, aber dennoch ist es eine Falle. Der Himmel verdüstert sich. Wo eben noch Sonne war, hängen plötzlich schwere Regenwolken und warten darauf, ihre Last auf mich fallen zu lassen. Ich wähle eine Richtung und laufe los. Hierzu bleiben wäre in jedem Fall die falsche Entscheidung. Hinter mir kracht es. Mein Herz macht einen Satz, und ich wäre beinahe über meine eigenen Füße gestolpert, weil ich denke, dass der Blitz hinter mir eingeschlagen hat. Instinktiv drehe ich mich um und sehe plötzlich einen Mann auf der Wiese stehen. Verwirrt bleibe ich stehen und beobachte, wie der Mann sich ebenso irritiert umschaut wie ich vor wenigen Augenblicken. Sein Blick bleibt an mir hängen. Er denkt nicht lange darüber nach, sondern kommt sofort zu mir. Ich habe kaum Zeit, seine Erscheinung aufzunehmen, da steht er schon zwei Meter vor mir. Blue Jeans, ein schwarzes T-Shirt, blondes, zerzaustes Haar und eine dicke Brille. „Wer bist du?“, fordert er zu wissen. „Was machen wir hier? Hast du mich hierhergeholt?“ „Äh?“, mache ich nicht besonders intelligent. „Äh?“, wiederholt er und fährt sich über den Nacken. „Du bist doch eine Hexe, oder nicht?“ Ich verschränke die Arme vor der Brust. Was auch immer das hier wird, ich verrate ihm besser nicht zu viel über mich. „Und du? Bist du ein Wächter?“, entgegne ich also. Er verengt die blauen Augen zu Schlitzen und macht einen Schritt auf mich zu, dann noch einen und noch einen, bis er ganz dicht vor mir steht und ich aufschauen muss, um ihm ins Gesicht zu blicken. Am liebsten wäre ich zurückgewichen, aber ich zwinge mich dazu, stehen zu bleiben. Er soll bloß nicht glauben, ich hätte Angst vor ihm. „Warum hast du mich hierhergebracht?“, knurrt er beinahe. Ich kopiere seine Mimik. „Dasselbe könnte ich dich fragen.“ Es kracht ein weiteres Mal. Der Mann fährt herum. Als ich an ihm vorbeiblicke, sehe ich, woher das Krachen kam. „Ist das …“ „LAUF!“, brüllt er und fasst meine Hand.Mit einem Ruck reißt er mich herum und wir rennen über die Wiese. Ich hechte hinter ihm her und traue mich nicht zurückzuschauen. Wenn das gera- „AHHHHHHH!“ Plötzlich ist der Boden unter meinen Füßen weg. Der Sturz geht schnell, aber doch nicht schnell genug. Ich nehme durchaus wahr, dass ich auf einmal von Hochhäusern umgeben bin. Glasfassaden rauschen an mir vorbei, bis ich in ein schwarzes Loch falle.

Jessie: 

  • In Mamans braunen Augen blitzt die Nervosität auf. „Du musst … du musst“, stottert sie aufgewühlt. Mir wird klar, dass sie nicht enttäuscht von mir ist. Das ist keine Wut, das ist Verwirrung, weil sie etwas gesehen hat. Den Ausdruck kenne ich. Ich springe auf und schiebe sie zum Sofa. „Setz dich erst mal, Maman. Ich mach dir einen Tee.“ „Nein, nein, dafür ist keine Zeit.“ Sie winkt unwirsch ab. „Du musst sofort gehen. Bei der Église Saint André wartet eine Aufgabe auf dich.“ „Auf mich?“, frage ich unsicher nach. Sie hatte noch nie eine Vision, die mich betraf. Wir sind immer davon ausgegangen, dass es daran liegt, dass ich eine Black Heart bin. „Nun los!“, fährt sie mich an, bevor sie sich erschöpft auf das Sofa fallen lässt. Ich packe meine wichtigsten Sachen in meine Handtasche und ziehe mich warm an, bevor ich den Wohnwagen verlasse und mir unser rostiges Fahrrad schnappe, um damit zur Kirche zu fahren. Unterwegs rätsle ich, welche Aufgabe dort auf mich warten könnte, aber ich habe keine Ahnung. Wenn Maman mehr gewusst hätte, hätte sie es mir sicher erzählt. Sie hätte mich gewarnt, wenn es gefährlich wäre. Oder? Vor der Kirche stelle ich das Fahrrad ab und eile zum Haupteingang, der um diese Uhrzeit allerdings schon abgeschlossen ist. Ratlos trete ich zurück und schaue mich um. Auf dem Platz vor der Kirche ist nicht viel los. Bei der Kälte bleiben die Menschen lieber zu Hause. Ich fröstle und laufe ein paar Schritte, bis ich im Augenwinkel plötzlich einen Schatten bemerke. Nein, keinen Schatten. Da sitzt ein Mensch, dicht an die Kirchenmauer gedrängt. Angespannt halte ich den Atem an und denke darüber nach, ob ich nachsehen soll. Ist das meine grandiose Aufgabe? Einen Bettler ansprechen? Und dann? Weil sich aber auch zwei Minuten später immer noch keine andere Möglichkeit ergeben hat, gehe ich schließlich auf den Schatten zu. Bei näherer Betrachtung stelle ich fest, dass es sich bei dem Menschen um eine Frau mit schwarzem Haar handelt. Sie trägt einen dunklen Wollmantel über einem Kleid und einer zerrissenen, schwarzen Strumpfhose. In den Händen hält sie etwas, was auf den ersten Blick aussieht wie eine dieser Gebetsketten –auf den zweiten Blick sehe ich aber, dass die Kette aus glattem Leder ist. Den Anhänger der Kette hält sie mit ihrer Faust umschlossen. „Hallo“, begrüße ich sie. Sie murmelt etwas, aber ich stelle schnell fest, dass sie nicht mich damit meint. Es ist mehr ein Singsang von Worten, der davon zeugt, dass sie unter Schock stehen muss. Ich gehe vor ihr auf die Knie, vorsichtig, um das arme Mädchen nicht zu verschrecken. „Hallo“, wiederhole ich sanft. So nah vor ihr entdecke ich eine pinke Strähne in ihrem Haar. Und ist das getrocknetes Blut an ihren Händen? „Mein Name ist Hayet. Wer bist du?“ Sie verstummt und blickt auf. Ein blasses Gesicht, grüne Augen mit tiefen Schatten darunter, aufgesprungene Lippen und ein blauer Fleck auf ihrer Wange. Ich schlucke. Sie sieht mehr tot als lebendig aus. „Wie heißt du?“, frage ich sie leise. Sie blinzelt und schreckt zurück, als würde sie mich erst jetzt richtig wahrnehmen. „Schon gut, schon gut.“ Ich hebe eine Hand. „Ich tu dir nichts. Ich will dir helfen.“ Sie öffnet die Lippen, doch es kommt nichts hervor. „Ich bin neunzehn, und ich bin Schaustellerin. Hier, im Cirque de la Sorcellerie. Weißt du, ich mache dort immer ganz tolle Kräutertees. Gerade habe ich eine Mischung mit Johanniskraut hergestellt. Das wirkt beruhigend“, plappere ich weiter. „Vielleicht ist das genau der richtige Tee für dich. Ich will dir helfen.“ Ich lege meine Hand auf ihre und wäre beinahe zurückgezuckt. „Du bist eine Hexe“, stelle ich fest, als das warme Gefühl wie ein Stromstoß durch meinen Körper jagt. Sie schüttelt vehement mit dem Kopf. „Aber du weißt es nicht“, schließe ich daraus. „Ich bin genau wie du. Das spürst du doch, oder?“ Jetzt hebt sie aufmerksam ihren Blick und schaut auf unsere Hände, die durch ein warmes Gefühl verbunden sind. Sie lässt ihre Kette fallen und ergreift meine Hand mit beiden Händen. „Was hat das zu bedeuten?“, krächzt sie heiser. „Das erkläre ich dir bei einer Tasse Tee.“ Ich drücke ihre Hände, bevor ich sie loslasse und das Amulett aufhebe. Es ist ein zerbrochener Lebensbaum, ein Schmuckstück, das oft zum Schutz angefertigt wird. Was auch immer geschehen ist, der Zauber muss freigesetzt worden sein. Vielleicht steht sie deshalb unter Schock. „Ich nehme dich mit zu meinen Leuten. Die sind alle wie du und ich, und dort bist du in Sicherheit.“ Die junge Frau nickt und lässt sich von mir hoch helfen. Sie ist dünn und klein und humpelt, als hätte sie sich den Fuß verletzt. „Sagst du mir, wie du heißt?“, frage ich sie noch einmal. „Azalea“, flüstert sie. „Mein Name ist Azalea.“

Wir hoffen, wir konnten euch ein wenig Neugierig machen. Dann folgt doch einfach unserem Adventskalender, es gibt auch was zu Gewinnen. =)

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Hier Wort Nummer drei:  des

 

eure Tanja & Jessie

 

Tanja
Jungenmama - verheiratet - lesen - sticken - nähen - Filme - Serien - Friends - Family...

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